28. August 2023
Die Schweizer Illustrierte berichtet aktuell über Legasthenie, oder genauer über die weit verbreitete Lese- und Rechtschreibstörung, die in der Schweiz wie im Englischen Dyslexie heißt:
"Eine Dyslexie kann Kinder im Schulalltag stark beeinträchtigen und verunsichern." Sie wachse sich zwar weder aus noch lasse sie sich therapieren, doch Betroffene könnten gezielt gefördert werden. "Und trotz schulischer Schwierigkeiten: Menschen mit Dyslexie sind alles andere als dumm.“
Auf vier Punkte geht sie näher ein.
1. Was ist Dyslexie?
Dyslexie stehe für eine Lernschwierigkeit im schriftsprachlichen Bereich. Oft werde sie auch als Legasthenie oder als Lese- und / oder Rechtschreibstörung (LRS) bezeichnet. Von Dyslexie, Legasthenie oder LRS spreche man gemäss dem Verband Dyslexie Schweiz, wenn die Schwierigkeiten andauernd auftreten, nicht auf das Entwicklungsalter, eine unterdurchschnittliche Intelligenz, fehlende Beschulung oder eine psychische Erkrankung zurückzuführen seien. Im Laufe der Entwicklung könnten sich die Anzeichen einer Dyslexie verändern. Geheilt werden könne die Lernschwierigkeit zwar nicht, aber es sei möglich, die Betroffenen mit gezielten Massnahmen – etwa durch die Unterstützung von Heilpädagoginnen und Heilpädagogen sowie Logopädinnen und Logopäden – individuell zu fördern.
2. Mit welchen Symptomen zeigt sich Dyslexie?
Häufig würden ähnlich aussehende Buchstaben und Laute verwechselt. Viele Menschen mit Dyslexie würden beim Schreiben einzelne Buchstaben auslassen oder setzten sie an die falsche Position im Wort. Das Lesen sei für die meisten Betroffenen schlicht mühsam, sie seien auch langsam und durch viele Lesefehler leide ihr Leseverständnis. Typisch sei ausserdem, dass betroffene Kinder in der Schule sehr gute mündliche Leistungen erzielten, aber in schriftlichen Prüfungen Mühe hätten. Im Kindergarten-Alter könne es ein Hinweis sein, wenn das Kind Schwierigkeiten beim Auswendiglernen von Liedtexten oder Versen habe.
3. Lässt Dyslexie auf die Intelligenz schliessen?
"Überhaupt nicht. Selbst hochbegabte Kinder können an Dyslexie leiden. Auch mit Faulheit hat Dyslexie nichts zu tun." Viele Betroffene übten intensiv, erzielten beim Lesen und Schreiben aber dennoch schlechte Noten.
4. Wie viele Menschen sind von Dyslexie betroffen?
Dyslexie sei bei weitem die häufigste Lernproblematik. Mindestens 10 Prozent der Weltbevölkerung leide an Dyslexie. Nach neuesten Forschungsergebnissen sind Mädchen und Buben zu gleichen Teilen betroffen. Lange sei man davon ausgegangen, dass Jungs in der Mehrzahl seien.